Bereich Bauprojektmanagement

 

Bereich Bauprojektmanagement:

Die Planung und Durchführung von Bauprojekten wird zunehmend komplexer. Durch neue Technologien und stetige Veränderungen im Vergaberecht und den Bauvorschriften sowie durch die stärkere Vernetzung der Bauwirtschaft ergibt sich eine hohe Dynamik, die bei der Planung und Durchführung von Bauprojekten eine stetige Anpassung erfordert. Gleichzeitig wird die Frage nach einem effektiven Kostenmanagement in Zeiten knapper Investitionsmittel immer dringlicher. Dadurch wird es erforderlich, das Bauprojekt von Anfang an auf die finanzielle Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu prüfen, während der Planung Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte neben den technischen Aspekten zu berücksichtigen, bei der Ausführung die Kostenentwicklung zu steuern und nach der Beendigung des Projektes Abweichungen zu analysieren.

Immer wichtiger wird die Berücksichtigung moderner Vertrags- und Wettbewerbsformen im Baubereich, die sich zunehmend neben den traditionellen Bauformen (Einzelvergabe, Generalunternehmer) auf dem deutschen Baumarkt etablieren:

Bauteam - Die Wettbewerbsform des Bauteams wurde in den Niederlanden entwickelt (bouwteam) und setzt auf eine sehr frühzeitige Abstimmung zwischen allen am Bau Beteiligten. Das Bauteam ist eine Wettbewerbsform mit eingeschobener Optimierungsphase. Blecken/Boenert berichten, dass diese Wettbewerbsform teilweise zu einer Senkung der Baukosten im Vergleich zu Deutschland um bis zu 20 % beigetragen hat. Dies ist zurück zuführen auf die optimierte Organisation, Koordination und Planung der Gewerke. Das Bauteam, dem alle am Bau Beteiligten angehören, arbeitet von Beginn der Planungsphase an einer kontinuierlichen Verbesserung.

Guaranteed Maximum Price (GMP) - Der Bauherr beauftragt den GMP-Partner mit dem integrierten construction management, d. h. der GMP-Partner ist für das gesamte Bauvorhaben von der Grobplanung bis zur Fertigstellung verantwortlich. Damit vereint das GMP-Modell das Baukonstruktionsmanagement mit einer anreizkompatiblen Baukostengarantie. Beim target contract können als Zielgrößen Kosten (cost targets), Zeiteinheiten (time targets) und/oder Objektziele (performance targets) verwendet werden. Zu den Objektzielen zählt z. B. die Höhe der Baunutzungskosten. Im Vordergrund stehen positive Anreize, die gegenüber Strafen ein höheres Motivationspotenzial aufweisen.

Bausystemwettbewerb - Die Philosophie des Bausystemwettbewerbs liegt in einer kontinuierlichen Verbesserung des Planungsprozesses durch Wettbewerbselemente. Der Bausystemwettbewerb ist ebenfalls eine Wettbewerbsform mit eingeschobener Optimierungsphase. Es kommt im Planungsprozess zu einer Kombination der Fähigkeiten (Kreativität, technisches Wissen) von Planern und Bauunternehmen, wodurch Synergieeffekte wirken können. „Der Grundgedanke des Bausystemwettbewerbs ist eine systematische Optimierung des Bauplanungsprozesses durch Wettbewerb.“ (Gralla). Der Bausystemwettbewerb ist eine Kombination ausschlaggebender Charakteristika von Bauteam (Teamgedanke) und GMP (Kostenbegrenzung, construction management) mit Fokus auf die am deutschen Baumarkt vorherrschenden Gegebenheiten.

Auch die Fragen der Lebenszykluskosten (Total Cost of Ownership) und die Baunutzungskosten werden immer wichtiger. Neue Formen der Zusammenarbeit im öffentlichen Bereich (Public Private Partnership) und die notwendige Effizienzsteigerung im internationalen Wettbewerb verlangen nach einem ausgereiften Kostenmanagement.

Um diese Aufgaben zu erledigen, bieten wir Ihnen eine breite Palette von Leistungen aus dem Bereich des Projektcontrolling an. Hierzu zählen unter anderem die Kostenplanung (Soll, Ist, Wird) und Wirtschaftlichkeitsberechnung, die Prüfung der Angebote, Kalkulationen und Nachträge, das Kostenmanagement während der Ausführung, die Terminplanung und die Abweichungsanalyse. Durch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Architekturbüro können wir Ihnen die gesamte Bandbreite betriebswirtschaftlicher und technischer Leistungen anbieten, um Ihr Projekt erfolgreich zu bearbeiten.

Wir setzen hierzu moderne Methoden des Controlling ein. So können Sie schon vor dem Beginn des Projektes die Wirtschaftlichkeit beurteilen und über die Art und Weise der Ausführung entscheiden. Während durch die Kostenermittlung nach DIN 276 eine exakte Kostenberechnung erst mit dem Abschluss des Bauprojektes ermöglicht wird, erhalten Sie durch unser bewährtes Konzept des Aktiven bautechnologieorientierten Target Costing (ABTEC)  bereits vor der Vergabe der Aufträge eine stabile Kostenberechnung. Dies erreichen wir durch die Weiterentwicklung der betriebswirtschaftlich fundierten Zielkostenrechnung im Hinblick auf die Besonderheiten im Baubereich. Bei uns stehen nicht die kalkulierten Baukosten am Anfang der Überlegung, sondern Ihr Kostenbudget. Dieses Kostenbudget, das nicht überschritten werden darf, wird mit den Methoden des Target Cost Managements auf Gewerke und Komponenten herabgebrochen und entsprechend Ihrer Vorstellungen gewichtet. So werden die Komponenten, die ihnen besonders wichtig sind auch kostenseitig unterstützt. Insgesamt erlaubt ABTEC eine Feinsteuerung der Kostenentwicklung auf der Ebene der Gewerke und Komponenten.

Das Prinzip der Zielkostenrechnung im Baubereich haben wir in einem Fachartikel für das Controller Magazin 03/2003, S. 150-158 erläutert. Sie finden diesen Artikel in einer Online-Version »hier.

 

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